Change Management: Chancen nutzen
Change Management stellt eine große Chance dar, um sich weiterzuentwickeln und wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

Unternehmen müssen täglich auf wechselnde Herausforderungen reagieren: Kund:innen, Märkte und Konkurrenz verändern sich immer schneller, seit technische Innovationen wie Digitalisierung und künstliche Intelligenz manche Branchen regelrecht revolutionieren. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind manchmal große Umbrüche nötig. Allerdings muss jeder Wandel strategisch geplant und entschlossen vollzogen werden. Wir erklären, worauf es dabei ankommt.

Inhalt

Was ist Change Management?

Change Management ist ein systematischer Ansatz, um grundlegende Veränderungen in Unternehmen zu erreichen. Manchmal spricht man auch von Veränderungsmanagement. Dazu gehören zum Beispiel neue Strategien, Methoden, Prozesse oder Systeme.
Solche tiefgreifenden Änderungen gelingen nur, wenn sie sorgfältig geplant und professionell begleitet werden. Change Management zielt darauf, den Wandel mit geeigneten Strategien zu steuern und dabei alle Beteiligten mitzunehmen. Damit leistet Change Management einen wichtigen Beitrag dazu, den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern.

Risiken im Change Management

Durch Change Management werden unter anderem Strukturen, Abläufe oder Methoden auf ein konkretes Ziel hin dauerhaft verändert. Häufig sind es externe Einflüsse wie Digitalisierung, Lieferkettenprobleme oder gestiegene Erwartungen auf Kundenseite, die einen Wandel notwendig machen. Wer ihn schlecht managt, riskiert Stress bei allen Beteiligten und teure Korrekturen. Immerhin scheitern rund 70 Prozent aller Veränderungsprozesse.

Beachten Sie unbedingt diese Risikofaktoren, um zu den aussichtsreichen 30 Prozent zu gehören:

Personelle Widerstände

Jede umfangreiche Veränderung ruft Ablehnung und Kritik hervor. Führungskräfte müssen ebenso wie die Beschäftigten ihre Kenntnisse erweitern – oder einfach die Veränderung akzeptieren. Nehmen Sie Ängste vor Überforderung oder sogar Arbeitsplatzverlust ernst. Ohne die Akzeptanz von Mitarbeit­­­erinnen und Mitarbeitern können Change-Projekte nicht gelingen.

Fehlende Prioritäten

Wenn Krisensituationen ein kurzfristiges Umsteuern erfordern, bleiben Zielsetzung und Prioritäten häufig auf der Strecke. Das rächt sich. Wer am liebsten gleichzeitig mehr Innovation, Kundennähe, Effizienz und Nachhaltigkeit durchsetzen will, verursacht Verunsicherung, Stress und Chaos.

Unterschätzter Aufwand

Jedes Change-Projekt kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit und Engagement. Beispielsweise müssen Teams nach einer Umstrukturierung intensive Schulungen durchlaufen. Jede Veränderung wirkt sich zudem auf Prozesse, Systeme und Menschen im gesamten Betrieb aus. Bis sich alle an die neue Situation angepasst haben, können Monate oder sogar Jahre vergehen.

Lesetipp CRM-Einführung und Change Management

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Wichtige Erfolgsfaktoren im Change Management

Jeder tiefgreifende Wandel hängt zwar vom jeweiligen Unternehmen, seiner Größe, Branche, Kultur, Kundenstruktur, Marktsituation und vielem mehr ab. Für ein positives Ergebnis sollten Sie aber Folgendes beachten:

Ziele setzen

Was wollen Sie konkret erreichen und bis wann? Jeder Change-Prozess braucht ein genau festgelegtes Ziel. Dafür hat sich die SMART-Methode bewährt: Ziele sollten spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. Wenn Sie auf ressourcenschonende Produktionsverfahren umstellen oder ins europäische Ausland expandieren möchten, dann formulieren Sie dafür ein klares Ziel und einen Umsetzungsplan.

Mitarbeitende beteiligen

Beziehen Sie alle Beschäftigten ein, die direkt vom Wandel betroffen sind und ihn mittragen müssen. Mit offener Kommunikation, guter Planung und begleitenden Schulungen trägt Change Management dazu bei, den Sinn der Veränderungen zu vermitteln, Unsicherheiten zu überwinden und Begeisterung zu wecken. Vorbehalte verringern Sie auch, indem Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Entscheidungen beteiligen.

Orientierung geben

Als Führungskraft sind Sie Vorbild und beeinflussen den gesamten Change-Prozess maßgeblich. Entwickeln Sie eine Strategie und stehen Sie entschlossen hinter den geplanten Veränderungen. Wählen Sie in unterschiedlichen Abteilungen jeweils Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Schlüsselpositionen aus, die Sie eng in das Change Management einbinden, damit sie das Vorhaben mit Ihnen vorantreiben.

Erkenntnisse auswerten

Haben Sie die gesteckten Ziele erreicht? Change Management endet nicht mit der Einführung agiler Methoden oder der Zusammenlegung mehrerer Filialen. Es umfasst darüber hinaus die Analyse von Erkenntnissen, Entwicklungen und Fehlern aus dem Veränderungsprozess, um sie für zukünftige Herausforderungen zu nutzen.

Verschiedene Modelle für den Wandel

Change Management befasst sich mit langwierigen, einschneidenden Veränderungsprozessen in Unternehmen. Dazu stellen wir drei bekannte Modelle der Organisationsentwicklung vor, an denen Sie sich orientieren können:

Drei Phasen nach Kurt Lewin

Der deutsch-amerikanische Psychologe Kurt Lewin entwickelte nach dem Zweiten Weltkrieg ein einfaches Modell für soziale Wandlungsprozesse:

  1. Auflockern (Unfreezing)
  2. Verändern (Moving)
  3. Stabilisieren (Refreezing)

Er betont, dass stets zuerst die Widerstände der Beteiligten überwunden werden müssen. Danach können Veränderungen herbeigeführt und in der letzten Phase als neuer Standard festgesetzt werden.

Mehr zu Lewins Change-Modell

Acht Stufen nach John Kotter

Der Harvard-Ökonom John Kotter unterteilte den Wandlungsprozess 1996 in acht Stufen. Nach seinem Modell muss ein Unternehmen die folgenden Stufen unbedingt nacheinander gehen, um zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen:

  1. Dringlichkeit von Veränderungen aufzeigen
  2. Führungskoalitionen für den Wandel aufbauen
  3. Vision und Strategie entwickeln
  4. Diese Vision vermitteln
  5. Hindernisse beseitigen
  6. Etappenziele setzen und erreichen
  7. Auf diese Etappenziele aufbauen
  8. Veränderungen verankern

John Kotter fand heraus, dass 70 Prozent aller Change-Projekte scheitern – die meisten bereits am Anfang. Den Grund dafür sieht er in starken Widerständen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die den Wandel zum Erliegen bringen.

Mehr zu Kotters Change-Modell

Fünf Phasen nach Wilfried Krüger

Entscheidend für den Erfolg von Change Management ist laut dem deutschen Wirtschaftswissenschaftler Wilfried Krüger eine offene Kommunikation, um Wandlungsbereitschaft zu schaffen. Sein Modell von 2006 ist nicht starr aufgebaut. Zwischen den einzelnen Phasen können Unternehmen flexibel wechseln:

  1. Initialisierung
  2. Konzeption
  3. Mobilisierung
  4. Umsetzung
  5. Verstetigung

In allen drei Modellen gelingt die Durchsetzung notwendiger Veränderungen nur, wenn zunächst die Ablehnung der Beteiligten verringert wird. Dann erst können Neuerungen eingeführt und im letzten Schritt gefestigt werden.

Mehr zu Krügers Change-Modell

Change Management mit CRM

Beim Planen und Einführen von Veränderungen sind digitale und nicht-digitale Tools wertvolle Helfer. Abhängig von der Unternehmensgröße reicht die Bandbreite von Tabellenkalkulationen und Flowcharts bis zu spezialisierten Softwarelösungen, die eine ganzheitliche Sicht auf alle mit dem Wandel verbundenen Aufgaben und Vorgänge liefern.

Auch ein CRM-System – die Abkürzung steht für Customer-Relationship-Management – kann Change-Prozesse erheblich vereinfachen. Die Erfahrung zeigt, dass gerade mittelständische Unternehmen davon profitieren: Automatisierte Abläufe und ein verbesserter Informationsfluss entlasten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Außerdem behalten sie den Überblick über einzelne Prozessabschnitte, können einfach Anpassungen vornehmen und arbeitsteilige Vorgänge effizient abwickeln. Dadurch kommt es seltener zu Fehlern und Verzögerungen. Unabhängig von Art und Umfang des Vorhabens ist ein CRM-System daher eine sinnvolle Investition, um den Übergang zu begleiten – falls es nicht ohnehin bereits im Unternehmen eingesetzt wird.

CRM für den Mittelstand Change-Prozesse mit CRM vereinfachen

Ein passendes CRM-System kann Ihr Change Management wirksam unterstützen, indem es beispielsweise den Informationsfluss und die Kommunikation durch zentrale Zugriffsmöglichkeiten enorm erleichtert.

Fazit Change Management: Wandel ist Teamarbeit

Ob es nun die Kundschaft ist, die ihr Kaufverhalten ändert, oder die Konkurrenz, die überraschend die Preise senkt: Unternehmen müssen sich an veränderte Rahmenbedingungen anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Je nach Branche und Unternehmensgröße dienen verschiedene Tools wie CRM-Systeme dazu, große Umbrüche so reibungslos wie möglich zu gestalten. Als Erfolgsfaktoren für Change Management haben sich klare Ziele, eine gute Kommunikation und die Unterstützung aller Beteiligten bewährt – denn jeder gelungene Wandel ist Teamarbeit.

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